Partnergemeinde in Roitzsch (Sachsen-Anhalt)
Partnerschaft der Kirchengemeinden Langen - Roitzsch
1974 wurden durch Vermittlung der Kirchenleitung erste Kontakte zwischen den beiden Kirchengemeinden aufgenommen. Es galt über die Grenzen der beiden deutschen Staaten und der unterschiedlichen politischen Systeme hinweg Zusammengehörigkeit zu demonstrieren, persönliche Beziehungen aufzubauen und sich durch Zuwendungen zu unterstützen. Die damaligen Pfarrer waren Herr Dr. Turre in Roitzsch und Frau Trösken in Langen. Auch unter den jeweiligen Nachfolgern wurde diese Partnerschaft noch lange Zeit aufrechterhalten. Die Johannesgemeinde Langen unterstützte ihre Partnergemeinde in Roitzsch durch Pakete und finanzielle Mittel.
Ab 1977 vertieften sich die Verbindungen durch private Bekanntschaften einiger Familien. Während die offiziellen Kontakte in der Zeit vor der Wende in den Hintergrund traten, konnten sich die familiären Freundschaften lebendig halten und vertiefen.
Nach der Öffnung der Grenze wandte sich im Januar 1990 Frau Pastorin Barthels aus Roitzsch an die hiesige Pfarrerin Frau Eich- Ganske mit der Bitte um Wiederbelebung der partnerschaftlichen Beziehungen beider Gemeinden.
Im März 1990 kam es dann zur ersten Begegnung nach Öffnung der Grenze. Eine Gruppe aus Langen besuchte offiziell Roitzsch. Die herzliche Aufnahme in der Gemeinde ließ schnell neue Kontakte knüpfen und neue Freundschaften schließen. Die intensiven Gespräche in den Gastfamilien machten aber auch die unterschiedlichen Lebenserfah- rungen deutlich. Die Besichtigung u.a. des Bitterfelder Industriekombinates und des „Silbersees“ hinterließen bei den Gästen tiefe Eindrücke.
Schon einen Monat später im April 1990 wurden Herr Barthels und Frau Lange aus Roitzsch von der Dekanatssynode nach Langen eingeladen.
Im Mai 1990 bittet der Gemeindekirchenrat von Roitzsch die Langener Gemeinde um einen kurzfristigen Kredit für die Instandsetzung der elektrischen Anlage in ihrer Kirche. Im August 1990 erfolgte dann der Gegenbesuch in Langen. Neben dem Kennenlernen unserer Gemeinde stand ein Ausflug an den Rhein und eine Schifffahrt auf dem Programm.
Seit dieser Zeit finden jährliche gegenseitige Besuche statt. Darüber hinaus konnte 1991 für ein Mädchen aus der Roitzscher Nachbargemeinde ein Praktikum als Erzieherin im hiesigen Kindergarten und 1992 ein Konfirmandentreffen im Thüringer Wald arrangiert werden. Zum Kirchentag in Leipzig im Juni 1997 waren wir ebenfalls Gäste in Roitzsch.
Galt es vor der Wende über Grenzen hinweg Verbindungen aufzubauen, zu pflegen und die Gemeinden zu unterstützen, so war es nach der Wiedervereinigung für beide Partner wichtig, die unterschiedlichen gesellschaftlichen Entwicklungen und Lebenserfahrungen gegenseitig kennenzulernen und zu verstehen. Heute steht die Weiterentwicklung der beiden Gemeinden im Vordergrund. Neue Pfarrer haben die Seelsorge übernommen und neue Leute sind im Freundeskreis hinzugestoßen. Beide Partner haben ihren Möglichkeiten entsprechend ein reges und lebendiges Gemeindeleben aufgebaut, große bauliche Aktivitäten entfaltet, leiden aber auch unter den personellen und finanziellen Einsparungen der Kirchenleitung. Der Austausch dieser beiderseitigen Erfahrungen wird auch weiterhin die Partnerschaft festigen und die persönlichen Freundschaften vertiefen.